Donnerstag, 12. August 2010

Zoo Landau

Der Besuch im Zoo Landau war ein recht spontaner und daher auch ein recht einsamer Nachmittag. Ich hatte Frühschicht und war daher gegen 14 Uhr bereits zu Hause. Heißt: mindestens vier Stunden Wartezeit, bis Jacqui heimkommt. War mir dann doch etwas zu lang, also beschloss ich mir mal alleine an einem Mittwochnachmittag den Zoo anzuschauen.

Ich würde es im Nachhinein als einen der entspanntesten Tierpark-Besuche meines Lebens bezeichnen. Das lag übrigens nicht an der Abwesenheit meiner Frau, sondern an den wenigen Menschen, die dieselbe Idee hatten wie ich. Da Landau nur 20 Autominuten entfernt liegt und ich daher schon zigmal im ansässigen Zoo gewesen bin, kann ich nur sagen: so zutraulich wie an diesem Tag waren die Tiere vorher nie gewesen. Einige scheinen allerdings auch eine gewisse Routine an Wochentagen entwickelt zu haben und sich gar nicht großartig zu bemühen, noch irgendwie spektakulär zu wirken:

Lass dich nicht stören, kleiner Leopardgecko!
Natürlich habe ich auch ein Faible für die Fotografie entwickelt, weswegen es für mich großartig war, dass man die Tiere mal ungestört beobachten konnte - ohne ein Dutzend Kevins, Chantals und Justins um mich herum.
Da reifte dann auch langsam und allmählich der Entschluss, die großen Zoos in Zukunft nur noch unter der Woche zu besuchen. Einfach mal einen Tag frei nehmen oder den Ausflug gleich in den Urlaub legen. Da meine Frau auch nicht wirklich begeistert davon ist, sich neben schwitzenden Leibern an überfüllten Gehegen vorbeizudrücken, waren wir uns da schnell einig.
 
"HELGAAAA?"
"HELGAAAA!"











Da ich als Lokaljournalist des Öfteren schon über den Landauer Zoo berichtet habe, muss ich natürlich auch mal die vielen interessanten und wissenswerten Fakten veröffentlichen. Zum Beispiel gibt es in Landau die einzigen Weißscheitelmangaben Deutschlands zu sehen. Man beteiligt sich in der Südpfalz außerdem als einer der ganz wenigen Zoos in Europa am Zuchtprogramm für die seltenen Sudan-Geparden. Die philippinischen Prinz-Alfred-Hirsche gedeihen hier sogar so gut, dass der Tierpark das internationale Zuchtbuch für die hochgradig bedrohte Art führt. Auch die mehrsprachig geführte Zooschule gehört zu den bemerkenswerten Einrichtungen, die der Zoo zu bieten hat.


Das allerneuste Highlight sind allerdings Igor und Ninoshka, die beiden Sibirischen Tiger, die seit Anfang 2010 das ehemalige 7.000 m² große Bärengehege bevölkern:


Der Zoo Landau hat - wie die meisten Tierparks - einen kleinen Streichelzoo. Um da hinein zu gelangen, muss man über eine großsprossige Leiter über den Zaun klettern. Dann steht man inmitten dutzender - Sie ahnen es bereits - blökender afrikanischer Zwergziegen. Gut, ein paar Schafe sind auch noch dabei, aber die Ziegen sind in Landau derart aufdringlich, dass man davon nicht viel mitbekommt. Ich weiß noch, dass ich zwar als Kind immer gerne füttern wollte, allerdings dann so viel Angst hatte, gefressen zu werden, dass ich meistens heulend inmitten einer Horde Ziegen stand, die mir mein Futter bereits entrissen hatten. Als Vierjähriger hat man eben auch noch körperliche Nachteile.
Da es April war und die Tiere gerade einen ziemlich großen Schwung an Nachwuchs auf die Welt befördert hatten, kam ich (auch ohne Futter) in den Genuss einer Baby-Ziegen-Stampede:

Ziegenhopping - Nr. 2
Der Besuch im Landauer Zoo darf als voller Erfolg gewertet werden, wenn er auch ein bisschen langweilig war und ich meine gewonnene Euphorie nur über Fotos weitergeben konnte. Es sollte bis auf Weiteres der einzige Solo-Ausflug werden - und das ist auch gut so. Schließlich konnte sich so niemand so wirklich über die vielen kleinen Ziegen freuen.

Wer mal in der Südpfalz weilt, dem kann ich den Besuch nur wärmsten empfehlen. Wer sich schon mal vorher informieren will, alle Informationen gibt's natürlich auch auf der Website des Zoos.

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